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Die Baureihe 03 führte man mit einem allseits bearbeiteten Barrenrahmen aus, dessen Wangen nur 90 statt 100 mm bei der Baureihe 01 dick waren. Im Bereich des Schleppgestells wurde die Wangenstärke auf 40 mm verringert.

Der genietete, für die Einheitslokomotiven typische Langrohrkessel wurde bis zur Lok 03 122 mit kupferner, danach mit stählerner Feuerbüchse ausgeführt. Der Kessel war in der Lage, stündlich 12 t Dampf zu erzeugen. Als Speisevorrichtungen verwandt man eine Dampfstrahlpumpe sowie eine Kolbenspeisepumpe mit Oberflächenvorwärmer.

Das Zweizylinder-Heißdampf-Triebwerk wurde mit Antrieb auf den zweiten Kuppelradsatz als Treibradsatz ausgeführt. Die Heusinger-Steuerung erhielt Hängeeisen. Als Druckausgleicher verwendete man anfangs Eckventile, später Nicolai- oder Karl-Schulz-Schieber.

Beim Laufwerk wurden Kuppelradsätze fest im Rahmen gelagert, die Spurkränze an den Radreifen des Treibradsatzes allerdings um 15 mm geschwächt. Das vorlaufende Drehgestell erhielt insgesamt 100 mm seitliche Verschiebbarkeit, das als Adamsachse ausgeführte Schleppgestell insgesamt 160 mm.

Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit der Lokomotiven betrug zunächst 120 km/h, nach Verstärkung der Bremsen und Vergrößerung der Laufradsatz-Raddurchmesser auf 1.000 mm ab Lok 03 163 dann 130 km/h. Einige Maschinen wurden in den 1930er Jahren auch für die Auslegungsgeschwindigkeit der Konstruktion von 140 km/h zugelassen.

Die Lokomotiven der Baureihe 03 konnten in der Ebene einen Schnellzug mit einer Wagenzugmasse von 430 t mit 120 km/h und einen solchen mit einer Masse von 790 t mit 100 km/h befördern. Auf einer Steigung von zehn Promille konnten noch 480 t mit 50 km/h bewegt werden.

Sonderausführungen

Die Lok 03 154 wurde mit einer parabolischen Rauchkammertür, einem windschnittigen Führerhaus und einer Verkleidung des Triebwerks ausgestattet. Die 03 193 erhielt eine weinrote stromlinienförmige Vollverkleidung und einen Tender 2'3 T 37 St, um im Betriebsdienst eine annähernd gleichwertige Ersatzmaschine zu den beiden Exemplaren Baureihe 05 zu haben. Durch die strömungsgünstige Lokverkleidung konnte die Zughakenleistung bei hohen Geschwindigkeiten mit bis zu 48 % (Lok 03 193) beachtlich gesteigert werden.

Ferner erhielten 03 204 und 03 205 versuchsweise eine Triebwerksverkleidung. Die Loks 03 175 und 03 207 hatten ebenfalls versuchsweise eine Lentz-Ventilsteuerung.

Lieferserie Anzahl Nummern Bauzeit Bemerkung
Vorserie 3 03 001 - 03 003 1930 Vorserie
1. Bauserie 119 03 004 - 03 122 1931-1933 kupferne Feuerbüchse, Luft- und Speisepumpe an der Rauchkammer
2. Bauserie 40 03 123 - 03 162 1933-1934 stählerne Feuerbüchse, Luft- und Speisepumpe zwischen dem mittleren und hinteren Treibradsatz
3. Bauserie 68 03 163 - 03 230 1934-1936 Scherenklotzbremsen, größere Vorlaufräder, Vmax 130 km/h, Teil 1
3. Bauserie 68 03 230 - 03 298 1936-1937 Scherenklotzbremsen, größere Vorlaufräder, Vmax 130 km/h, Teil 2

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