KDL 1
Die KDL 1 - bei der DRB Baureihe 52 - stellt eine stark vereinfachte - auf amtsdeutsch "entfeinerte" - Variante der Einheitslok-Baureihe 50 dar.

Die Entwicklung der KDL 1 lief parallel zum Bau der "Ausgangsbaureihe" 50. Einzelne Entwicklungsschritte flossen in die laufende Produktion der Baureihe 50 ein, so dass nahezu ein fließender Übergang zwischen der Baureihe 50 und der KDL 1 entstand. Diese gipfelte darin, dass einzelne als Baureihe 50 bestellte Maschinen als KDL 1 ausgeliefert wurden.

Mit der Rationalisierung des Baus sollten folgende Ziele erreicht werden:


- Verzicht auf nicht notwendige Bauteile
- Vereinfachung bestehender Bauteile
- Materialersatz (Buntmetalle)
- Materialersparnis (Leichtbau)


Neben den Anforderung einer Produktion unter Kriegsbedingungen beeinflussten natürlich auch die vorgesehenen Einsatzbereiche insbesondere in Osteuropa und Russland die Konstruktion, die z. B. auf Frostsicherheit ausgelegt war.

Für die wasserarmen Steppen Russlands wurde desweiteren die Forderung nach einer Kondenslokomotive laut. Diese wurde - zum Teil basierend auf russischen Konstruktionen - durch Henschel im Jahre 1943 auf Basis der KDL 1 umgesetzt. Die geplante Stückzahl von 240 Lokomotiven wurde bei weitem nicht erreicht.



Der lokbauliche Teil stammt von Henschel, während die Kondenstender von der Waggonfabrik Uerdingen und ... geliefert wurden. Die Verdampferlemente für die Kondensationseinrichtung lieferte GEA in Gelsenkirchen.




Mitten in der Serie stieg man von einem fünfachsigen Kondenstender mit 6 Verdampferelementen auf einen vierachsigen mit 5 Verdampferelementen um. Der Grund lag nicht in der Baulänge der Maschinen, sondern in dem Lieferengpaß bei den Verdampferelementen.



Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden noch 9 Lokomotiven bei Henschel in Kassel fertiggestellt. Diese gelangten in den Westzonen zum Einsatz, wurden aber wie die meisten 52 Kon frühzeitig ausgemustert.

Durch die Saugzugturbine der Kondensationseinrichtung waren die Loks für den Heizeinsatz prädestiniert, da auch im Stillstand der Lok ein ausreichender Saugzug für die Feueranfachung erzeugt werden konnte.

© Copyright 2006-2024 by dampflokomotivarchiv.de