Eisenbahn und Häfen (Thyssen-Konzern) und Vörgänger
Die noch existierende Werkbahn des heutigen thyssenkrupp Steel-Konzerns hat ihre Wurzeln in der Anschlußbahn einer Bergwerksgewerkschaft in Duisburger Norden.August Thyssen begann ab 1883 die Kuxe der "Gewerkschaft Deutscher Kaiser" aufzukaufen. Er entwickelte das Unternehmen zu einem gemischten Hütten- und Bergwerkskonzern weiter. Am 01.01.1919 wurde die GDK in die ATH - August-Thyssen-Hütte AG (Hüttenwerk) und die Gewerkschaft Friedrich Thyssen (Bergwerke und Kokereien) geteilt. Der Werkbahnbetrieb verblieb bei der Abteilung "Eisenbahn und Häfen" der ATH, die dienstleistend den Rangierdienst auf den Schachtanlagen und den Kokereien durchführte.
Die (Welt-)Wirtschaftskrise in den 1920er Jahren führte am 01.04.1926 zu Gründung der Vereinigte Stahlwerke AG. Neben der Phoenix AG, den Rheinischen Stahlwerken und den Unternehmen der Rheinelbe-Union war auch die August-Thyssen-Hütte AG Gründungsmitglied.
Die Vereinigten Stahlwerke wurden aus einer katastrophalen wirtschaftlichen Situation gegründet. Dementsprechend sollte der Zusammenschluss vorrangig dazu dienen, unwirtschaftliche Betriebsteile stillzulegen und andere grundlegend zu modernisieren und rationalisieren. Für die Betriebe im Duisburger Norden bedeutete das, dass u. a. die Anschlußbahnen zusammengelegt wurden, so dass ein großes, zusammenhängendes Werkbahnnetz entstand. Trotzdem wurden einzelne Betriebsteile teilweise jahrelang stillgelegt, so dass nur wenige Fahrzeuge der anderen Hüttenwerke in den Bestand der 1934 als Betriebsgesellschaft neu gegründeten AThH - August Thyssen Hütte AG übernommen wurden.
Der Zweite Weltkrieg hinterließ nicht nur starke Schäden an den Industrieanlagen, sondern auch Demontagen und Demontageandrohungen. Aus diesem Grund wurden die Transportbetriebe zum 01.10.1946 aus der AThH in den EH - Gemeinschaftsbetrieb Eisenbahn und Häfen mit Sitz in Hamborn überführt. Diese führte jahrzehntelang den Eisenbahnbetrieb in den Hüttenbetrieben, auf den Schachtanlagen und in den Kokereien durch. Mitte der 1960er Jahre endete der Einsatz von Dampflokomotiven.
Nummernsystem des Dampflokomotivbestandes
Die Lokomotiven wurden fortlaufend nach ihrem Zugang durchnummeriert. Wegen ausgeschiedener Fahrzeuge wieder freigewordene Nummern wurden als erstes durch Neuzugänge erneut belegt. Das führte zu so kuriosen Situationen, dass die vier gleichzeitig ausgelieferten Henschellokomotiven mit den Fabriknummern 15319 bis 15322 die Betriebsnummern 26 und 59 bis 61 erhielten.
Umzeichnungen gab es nur bei Kesselwechseln, da die Betriebsnummer an den Kessel gebunden war. Das kam aber sehr selten vor.