Bundesrepublik Deutschland
Nach Kriegsende verblieben über 900 Maschinen der BR 52 in den westlichen Besatzungszonen, ein Gutteil davon waren Rückführloks aus östlichen Gebieten. Dazu gehörten im weitesten Sinne auch jene Maschinen, welche die Amerikaner während des vorab vertraglich festgelegten Rückzugs aus den von ihnen besetzten Teilen Thüringens und Sachsen-Anhalts beschlagnahmt und in ihre Besatzungszone überführt hatten. Nach massiven sowjetischen Protesten wurden 63 KDL 1 Maschinen an die Reichsbahn der sowjetischen Besatzungszone zurückgegeben. Hätten die Amerikaner aber vorher gewusst dass die meisten von ihnen ein oder zwei Jahre später als Trophäenloks in die Sowjetunion durchgereicht wurden, wären sie wohl in den Westzonen verblieben.
In der ersten Nachkriegszeit waren die KDL 1 Maschinen noch unentbehrlich, um überhaupt den Betrieb aufrecht halten zu können. Aber bereits 1947 stellte man die ersten Betriebsloks ab, in der britischen Besatzungszone zählte unsere Baureihe schon als Reservegattung, an der nur noch Bedarfsausbesserungen durchgeführt werden durften. Der Bestand schrumpfte immer weiter, abgelaufene Fristen, erreichte Laufleistungsgrenzen oder Fahrzeugschäden ließen den Einsatzbestand bis zum 31. Dezember 1949 auf 154 Maschinen sinken. Trotz der Neuanlieferungen von Vorwärmer-Versuchloks (52 124 bis 52 143 sowie 52 875 bis 52 892) sank der Erhaltungsbestand im Jahr 1952 auf nur noch 78 Stück. Das Ende der meisten noch vorhandenen 52er besiegelte die Verfügung HVB 21.213 Fau 63 vom 18. Oktober 1954, eine Mammut Verfügung, die das Ende von 1429 Dampflokomotiven, davon allein 595 KDL 1 besiegelte. Mit Eingliederung des Saarlandes (als 10. Bundesland) in die Bundesrepublik Deutschland hatte die DB ab dem 01. Januar 1957 plötzlich wieder 18 betriebsfähige 52er im Bestand, sie wurden zwischen dem 31. Januar 1958 und dem 28. Mai 1962 (52 3329) ausgemustert.
