Bundesrepublik Deutschland
Nach Kriegsende im Mai 1945 verblieben 386 Lokomotiven der Baureihe 86 in den westlichen Besatzungszonen, von denen sechs Maschinen aber so schwer beschädigt waren, dass sie kurze Zeit später aus dem Bestand gestrichen werden mussten. Die verbliebenen 380 Exemplare verteilten sich mit 334 Stück auf die britische und amerikanische Zone sowie 46 Loks auf die französische Zone. Der französische Bestand wurde im Laufe des Jahres 1947 noch weiter in 32 Maschinen der SWDE (Südwestdeutschen Eisenbahnen) sowie 14 saarländische SEB (Saarländischen Eisenbahnen) Maschinen zerstückelt. Die Frage, ob 86 006 als fünfzehnte 86er zur SEB kam oder ob sie zuvor ausgemustert wurde, ist bisher nicht abschließend geklärt. Als Kriegsverlust ist sie aber so oder so zu verbuchen.Die junge Deutsche Bundesbahn konnte mit Stichtag 07. September 1949 auf die oben schon erwähnten 334 1'D1' Tenderlokomotiven zurückgreifen. Mit Wiedereingliederung der SWDE in die DB am 18. Dezember 1951 wuchs der DB Bestand um 32 Maschinen, mit Eingliederung des saarländischen Bestandes am 01. Januar 1957 um weitere 14 Stück an. Bis 1963 blieb dieser Bestand nahezu konstant, anschließend begann die DB, die Anzahl ihrer 86er deutlich zu reduzieren. 1965 wurden 100 und 1966 sogar 103 Maschinen ausgemustert, 1967 waren noch 57 Abgänge zu verzeichnen. Das Computernummer-Zeitalter am 01.01.1968 erreichten buchmäßig noch 91 Loks, der Baureihennummer wurde nun eine 0 vorangestellt, die Ordnungsnummer blieb unverändert und zum Schluß folgt die Kontrollziffer. So wurde beispielsweise aus 86 160 die 086 160-9.
Der Bestand sank kontinuierlich weiter, im Dezember 1972 waren die letzten Planeinsätze Geschichte und mit 086 201, 283 sowie 809 schieden 1974 die letzten drei Exemplare dieser Baureihe in Hof und Schwandorf aus dem Einsatzbestand aus. Glücklicherweise blieben einige DB 86er der Nachwelt erhalten. die 86 283 beim DDM in Neuenmarkt-Wirsberg, 86 346 als betriebsfähiges Museumslokomotive bei den Ulmer Eisenbahnfreunden, 86 348 zuerst als Denkmallok in Tamm (bei Ludwigsburg) und seit 1999 als Leihgabe bei der Gesellschaft zur Erhaltung von Schienenfahrzeugen Stuttgart sowie 86 457, ab 1984 als betriebsfähige DB Museumslokomotive im Einsatz und nach dem verheerenden Schuppenbrand in Nürnberg seit 2006 als Leihgabe bei der SEH in Heilbronn.