Unter diesem Menuepunkt beleuchten wir ein in der Literatur bisher eher stiefmütterlich behandeltes Gebiet, welches unserer Meinung nach aber einen nicht unwichtigen Teil des "Lebenslaufes" fast jeder Lokomotive darstellt. Gemeint ist der finale Verbleib nach dem Ausscheiden aus dem Betriebsdienst, sprich die Zerlegung der Fahrzeuge.
Vor einigen Jahren wurden wir auf eine Sammlung von DB-Zerlegedaten aufmerksam, die spontan unser Interesse weckte. Eine rasche Kontaktaufnahme mit den Erstellern dieser Zerlegeliste erschloß eine unglaubliche Fundgrube an neuen Daten, die so bisher noch nirgendwo vorlagen. Uns war sofort klar, dass diese Daten -wenn eben möglich- mit in die Lebensläufe der Lokomotiven einfließen sollten, freundlicherweise stimmten die beiden fleißigen "Datensammler" unserem Anliegen zu. Unser Dank gilt deshalb den beiden Hobbykollegen Peter Lacha und Friedemann Krauß, die in jahrzehntelanger, mühseliger Fleißarbeit die Daten zusammengetragen und in eine übersichtliche Liste übertragen haben.
Wie kommt man überhaupt an solche Informationen? Nun, wenn man weiß wo und besonders wonach man suchen muss, eigentlich recht unkompliziert. Die Mutter fast aller DB-Zerlegedaten ist im Archiv des Verkehrsmuseums Nürnberg (VAN) angesiedelt. Dort wurde, neben vielen anderen Dokumenten auch, eine enorme Menge an Betriebsbüchern, Werk- und Meldekarten aller Traktionsarten gesammelt und fein säuberlich in Regalen und Schränken untergebracht. Die Meldekarten (sind ca. ab Anfang der 1950er Jahre vorhanden) bilden eine erste Datengrundlage. Auf ihnen wurde dokumentiert, ob es sich um eine interne Zerlegung durch DB Dienststellen (mit Zerlegeort und Viertel- bzw. Halbjahresangabe) oder um eine externe Zerlegung durch private Zerlegebetriebe (mit Verkaufsschreiben-Nummer) gehandelt hat. Leider fehlt auf den Meldekarten bei externen Zerlegungen relativ häufig der Name des Zerlegebetriebes sowie fast immer der Zerlegeort. Diese Angaben findet man erst im Formular Verkaufsvoranzeige und Abgabenachweis für die Verkaufsstelle, auf dem neben der Verkaufsschreiben-Nummer auch der Name des Zerlegers sowie der Übergabe-/Zerlegeort angegeben ist. Leider sind diese Unterlagen nur für den Zeitraum 1968 bis 1984 im VAN gesammelt worden.
Der Rest ist dann wirklich mühselige Fizzelarbeit. Weitere Angaben finden sich (bruchstückhaft verteilt) in den vielen Aktenordnern im Keller des VAN, in denen tausende von dienstlichen Schriftstücken der DB abgeheftet und anschließend archiviert wurden.
Von der DR sind uns -im Gegensatz zur DB mit den im Verkehrmuseum Nürnberg lagernden Unterlagen- solch gebündelt vorliegenden Informationen bisher noch nicht bekannt. Vereinzelt tauchen Zerlegedaten in Betriebsbüchern, Ausmusterungsprotokollen, der Fachpresse oder den Aufschrieben unserer Altvorderen auf. Es ist also ungleich schwieriger als bei der DB, die Zerlegehistorie der der DR nachzuvollziehen
Zur Zeit werden erst noch Informationen gesammelt, deshalb sind hier noch keine Daten vorhanden.