G 8.3

Da das Drillingstriebwerk in dieser Leistungsklasse (und nicht nur dort) unter Fachleuten recht umstritten war schlug die KED Breslau (durch ihren Bauartdezernenten R.P. Wagner) vor, aus der G8³ eine Zweizylindermaschine abzuleiten. Es entstand die wesentlich erfolgreichere Baureihe pr. G 8², die spätere Baureihe 56.20.
Bei ersten Vergleichsfahrten schnitt der Zwilling in Sachen Dampfverbrauch, Zugkraft und Leistung etwas besser als der Drilling ab. Der Drilling litt außerdem noch unter einer sehr unglücklichen Abstimmung zwischen Kessel- und Zylinderleistung und war bei Lokpersonalen sowie dem Werkstättendienst offensichtlich deutlich unbeliebter. Es wurden nur 85 Stück der G 8³ er gebaut.
Beide Baureihen besaßen einen Barrenrahmen mit 100 mm starken Rahmenwangen, einen Belpaire-Stehkessel sowie ein Fahrwerk mit im Durchmesser 1400 mm großen Treibrädern, welches ursprünglich eine Höchstgeschwindigkeit von 65 km/h erlaubte. Zur besseren Führung im Gleis waren beide Unterbauarten mit einer vorderen Bisselachse ausgerüstet.
Bereits 1926 sank der Stern der Drillinge auf einen vorrübergehenden Tiefpunkt ab. Bis Ende der 1920er Jahre waren fast alle Loks auf "w", sprich warten auf Ausbesserung abgestellt. Die Reichsbahn wollte aber noch nicht auf die jungen Maschinen verzichten, die Hauptverwaltung ordnete deshalb am 03. Oktober 1929 die Aufarbeitung von 75 Maschinen an. Dabei wurden leider auch neue Betriebsbücher angelegt, was den Lokstatistikern Heute keine Freude bereitet. Anschließend wurden die Drillinge bei den Direktionen Berlin (56 101 - 56 140) sowie Münster (56 141 - 56 185) konzentiert.