I K

27 Lokomotiven gelangten nach 1920 noch in den Bestand der Deutschen Reichsbahn. 1925 erhielten sie die neuen Nummern 99 7501 bis 99 7527. Wenig später wurden alle Lokomotiven ausgemustert.
Fünf Lokomotiven waren nach dem Ersten Weltkrieg als Reparationslieferungen an Polen abgegeben worden. Im Laufe des Zweiten Weltkriegs wurden zwei davon wieder in den Bestand der Deutschen Reichsbahn aufgenommen und als 99 2504 bzw. 99 2505 bezeichnet. Sie gelangten nach 1945 wieder zur Polnischen Staatsbahn PKP.
II K (neu)
Mit zunehmendem Verkehrsaufkommen reichte die Leistung schon bald nicht mehr aus und sie wurden zunehmend von der Gattung IV K abgelöst. Um die zur Verfügung stehenden I K weiterhin nutzen zu können, wurden 1913 vier Fahrzeuge versuchsweise zu Doppellokomotiven umgebaut. Hierfür wurde die Rückwand des Führerhauses entfernt und jeweils zwei Lokomotiven mit den Führerhäusern aneinandergekuppelt. Die Lokomotiven erhielten einen gemeinsamen Regler, die Steuerungen blieben allerdings getrennt. Die umgebauten Lokomotiven erhielten die Gattungsbezeichnung II K in Zweitbesetzung. Es war geplant weitere Lokomotiven so umzubauen, aufgrund der Unbeliebtheit beim Personal und der Unzulänglichkeiten beim Betrieb wurde aber von diesem Vorhaben Abstand genommen.
Die erste Lokomotive entstand aus den I K mit den Bahnnummern 1 und 4 und erhielt die Nummer 61 A/B. Die zweite Lokomotive war die 62 A/B, welche aus den I K Nr. 2 und 3 entstand. Diese wurde jedoch bereits 1916 wieder getrennt, die einzelnen Fahrzeuge verkehrten wieder unter ihren alten Nummern.
Für die II K 61 A/B war die neue Nummer 99 7551 vorgesehen, sie wurde jedoch schon 1924 ausgemustert.
Technische Merkmale
Als Dampferzeuger war ein in zwei Schüssen gefertigter, genieteter Cramptonkessel eingebaut. Zur Kesselspeisung dienten zwei nichtsaugende Injektoren der Bauart Friedmann. Der Schornstein war mit einem Kobel-Funkenfänger ausgerüstet, die erste Lieferserie hatte diesen in kegeliger Ausführung.
Als Dampfmaschine diente ein Zwei-Zylindertriebwerk mit Allan-Steuerung, das die dritte Kuppelachse antrieb. Die Achsen waren starr im Rahmen gelagert. Die Bahnnummern 27 bis 30 erhielten zur besseren Kurvenläufigkeit vorn eine Klien-Lindner-Hohlachse eingebaut. Die Abbremsung der Lokomotive erfolgte mittels Wurfhebelbremse. Zum Bremsen des Zuges wurde die Seilhaspel für die Heberleinbremse an der Führerstandsrückwand genutzt.
Der Wasser- und Kohlevorrat war in seitlichen Kästen neben dem Kessel untergebracht.
Einsatz
Die Gattung I K kam einst auf nahezu allen sächsischen Schmalspurbahnen zum Einsatz. Nach dem Erscheinen der leistungsfähigeren Gattung IV K wurden die I K vor allem auf Strecken mit geringem Verkehrsaufkommen eingesetzt. Letztes Einsatzgebiet waren vor allem das Mügelner Netz, aber auch die Strecken Kohlmühle–Hohnstein und Klingenberg-Colmnitz–Oberdittmannsdorf.
Nach ihrer Ausmusterung wurden einige I K als Werklokomotiven an die Industrie verkauft. Die Lok mit der Nummer 12 wurde 1923 an das Eisenwerk Schmiedeberg veräußert, dort war sie bis 1963 im Einsatz. 1964 wurde die Maschine verschrottet.
Die polnische Staatsbahn PKP setzte nach 1945 auf dem in Polen verbliebenen Reststück der Strecke Zittau–Hermsdorf zwei Lokomotiven ein, die nach 1918 als Reparationsleistung nach Polen gelangt waren. Die Lokomotiven hatten im Zweiten Weltkrieg die DR-Nummern 99 2504 und 2505 getragen.
Der Neubau einer I K als Museumslokomotive
Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung zum Jubiläum „125 Jahre Schmalspurbahnen in Sachsen“ verkündete der Verein zur Förderung Sächsischer Schmalspurbahnen e.V. (VSSB) am 12. Januar 2006 das Projekt zum Neuaufbau einer Lokomotive der Baureihe I K. Da der einstmalige Hersteller nicht mehr existent ist, wurde der Bau als „Netzwerk-Projekt“ ins Leben gerufen. Mit Unterstützung von Sponsoren (für das Projekt wurden Stifteraktien ausgegeben) und Unternehmen konnte ein Großteil der Bauteile kostengünstig hergestellt werden. Für die Gesamtmontage und die Fertigung des Kessels wurde das Dampflokwerk Meiningen ausgewählt.
Für das Neubauprojekt war ursprünglich ein Kostenrahmen von 1,5 Millionen Euro geplant gewesen. Da viele Bauteile von den beteiligten Unternehmen kostenlos zur Verfügung gestellt wurden, sanken die kalkulierten Gesamtkosten auf etwa eine Million Euro. Im November 2008 waren die meisten Baugruppen – wie Führerhaus, Dampfkessel und Fahrwerksteile – für die neue Lokomotive fertiggestellt. Am 16. Januar 2009 wurde im Dampflokwerk Meiningen mit der Endmontage begonnen, die im Juni 2009 abgeschlossen war. In Fortführung der historischen Nummernreihe (die bei der Betriebsnummer 53 endete) erhielt die neu gebaute Lokomotive die Nummer 54.
Die ersten Meter aus eigener Kraft fuhr sie am 16.06.2009 in Meiningen. Am 04.07.2009 wurde die neue Lokomotive im Schmalspurareal des Bahnhofs Radebeul Ost getauft und offiziell in Dienst gestellt. Beheimatet ist die neue Lok 54, die die Nummer 99 7528 trägt, bei der Preßnitztalbahn in Jöhstadt. Am 30. August 2009 kam die Lokomotive erstmals planmäßig vor den Museumszügen zwischen Jöhstadt und Steinbach zum Einsatz.
Nach Auflösung des Vereins zur Förderung Sächsischer Schmalspurbahnen ist die Stiftung Sächsische Schmalspurbahnen seit 2015 Eigentümer der Lok. Ab Sommer 2015 wird die Lok bei der Sächsisch-Oberlausitzer Eisenbahngesellschaft (SOEG) beheimatet. Sie kommt dann vorrangig auf deren Strecken von Zittau aus zum Einsatz.
Quelle: wikipedia
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